“Im Zentrum des Orkans herrscht Ruhe.”
Von den Fischern der Lofoten(Norwegen) erzählt man: Wenn die grossen Stürme sich ankündigen, dann gibt es einige Fischer, die ihre Boote schnellstens am Ufer vertäuen. Andere stechen eiligst in See.
Eigenartig: Die Boote draussen sind sicherer als die am Ufer. Auch bei ganz schweren Stürmen sind sie auf hoher See durch die Kunst der Navigation zu retten. Während sie schon bei kleineren Stürmen am Ufer von den Wogen zerschmettert werden.
Als ich das las, kam Nachdenklichkeit bei mir auf. Wie können wir das auf unser Leben übertragen?
Sind wir nicht alle geneigt, wenn sich Sturm ankündigt, uns zu verkriechen, zu verkrümeln oder auszuweichen. Dann fallen uns soviele Ersatz- Tätigkeiten ein, die unbedingt wichtiger sind. Verdrängen … Versuch einer Lösung, die es nie sein kann.
Gelassenheit als eine Fähigkeit, sich selbst zu schützen. Seinen Geist und seinen Körper. Gelassenheit als Kunst, die die Dinge zu akzeptieren, die nicht zu ändern sind, und dort mutig und entschlossen zu handeln, wo es nötig und möglich ist. So, wie die Fischer, die hinausfahren. Sie wissen nicht, ob es gut gehen wird. Doch sie wagen es, weil sie auf ihre Fähigkeiten vertrauen. Und sich so alle Chancen offen zu lasen. An Land zu bleiben würde bedeuten, die Zügel aus der Hand zu geben. Anderen Macht über mich(und mein Boot) zu geben, zu bestimmen, wo es lang geht.
Zu mehr Gelassenheit gehört auch: Loslassen zu können. Unabhängig von Dingen und/oder Personen. Unabhängig von erlangten Schicksalsschlägen und den daraus resultierenden Schuldzuweisungen. Mein Leben kann nur ICH leben, sonst wäre es nicht mein Leben.
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